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   VG Stuttgart, 02.09.2021 - 9 K 3324/21   

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VG Stuttgart, 02.09.2021 - 9 K 3324/21 (https://dejure.org/2021,52513)
VG Stuttgart, Entscheidung vom 02.09.2021 - 9 K 3324/21 (https://dejure.org/2021,52513)
VG Stuttgart, Entscheidung vom 02. September 2021 - 9 K 3324/21 (https://dejure.org/2021,52513)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • openjur.de
  • Justiz Baden-Württemberg

    Zeitlicher Umfang einer Förderung in einer Kindertageseinrichtung

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Zeitlicher Umfang des Anspruchs von über dreijährigen Kindern auf Betreuung in einer Kindertagesstätte

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
 
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Wird zitiert von ... (8)Neu Zitiert selbst (27)

  • VG Göttingen, 21.07.2021 - 2 B 122/21

    Kindergarten; Kindertagesstätte; ortsnah; Ü3; Wegstrecke; Zumutbarkeit

    Auszug aus VG Stuttgart, 02.09.2021 - 9 K 3324/21
    Der Anspruch eines Kindes aus § 24 Abs. 3 Satz 1 SGB VIII (Ü 3) umfasst die Förderung in einer Tageseinrichtung in einem Umfang von durchgängig 5 Stunden täglich an 5 Tagen in der Woche (a. A.: OVG Saarland, Beschluss vom 08.10.2020 - 2 B 270/20 -, juris; VG Göttingen, Beschluss vom 21.07.2021 - 2 B 122/21 -, juris, die ohne nähere Begründung von einem Betreuungsumfang von täglich 6 Stunden ausgehen).

    Die beschließende Kammer geht davon aus, dass insoweit § 24 Abs. 3 Satz 1 SGB VIII einen Anspruch auf Betreuung von durchgängig (maximal) fünf Stunden täglich von montags bis freitags gewährt (a. A. OVG Saarland, Beschluss vom 08.10.2020 - 2 B 270/20 -, juris Rn. 11 sowie VG Göttingen, Beschluss vom 21.07.2021 - 2 B 122/21 -, juris Rn. 9, die von einer Betreuungszeit von sechs Stunden ausgehen; VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 17.08.2020 - 12 S 1671/20 -, juris Rn. 15 spricht davon, dass maximal sechs Stunden beansprucht werden können).

    Insoweit muss der Halbtagesanspruch des § 24 Abs. 3 Satz 1 SGB VIII so ausgestaltet sein, dass eine Halbtagstätigkeit im Umfang der Hälfte der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit für einen Erziehungsberechtigten möglich ist (so auch Grube, in: Hauck/Haines, SGB VIII, Stand: Juni 2021, § 24 Rn. 57; VG Göttingen, Beschluss vom 21.07.2021 - 2 B 122/21 -, juris Rn. 9).

    Bei dem Umfang des Halbtagesanspruchs in zeitlicher Hinsicht sind neben der Arbeits- auch die Wegezeiten zu berücksichtigen (so auch VG Göttingen, Beschluss vom 21.07.2021 - 2 B 122/21 -, juris Rn. 9).

    Um allerdings zu vermeiden, dass durch dieses einstweilige Rechtsschutzverfahren eine Hauptsache für die gesamte mehrjährige Besuchsdauer des Kindergartens vorweggenommen wird, hat die Kammer in Ausübung des ihr nach § 123 Abs. 3 VwGO in Verbindung mit § 938 Abs. 1 ZPO eingeräumten Ermessens die einstweilige Anordnung unter der aus dem Tenor ersichtlichen Nebenbestimmung, nämlich für sechs Monate, erlassen (vgl. VG Göttingen, Beschluss vom 21.07.2021 - 2 B 122/21 -, juris Rn. 22).

  • OVG Niedersachsen, 19.12.2018 - 10 ME 395/18

    Anspruch; Betreuungsplatz; Betreuungsumfang; Eltern; Erwerbstätigkeit; Förderung;

    Auszug aus VG Stuttgart, 02.09.2021 - 9 K 3324/21
    Denn die Regelung einer Hinwirkungspflicht wäre sinnlos, wenn auf eine Ganztagsbetreuung bereits ein subjektiver Anspruch bestünde (Niedersächsisches OVG, Beschluss vom 24.07.2019 - 10 ME 154/19 - Beschluss vom 19.12.2018 - 10 ME 395/18 -, jeweils juris).

    Dies bedeutet, dass § 24 Abs. 3 SGB VIII zwar einen subjektiven Anspruch auf Förderung in einer Kindertageseinrichtung begründet, aber nur im Rahmen einer halbtägigen Betreuung (Niedersächsisches OVG, Beschluss vom 19.12.2018 - 10 ME 395/18 -, juris Rn. 9; VG München, Beschluss vom 06.08.2019 - M 18 E 19.3248 -, juris Rn. 26; Kaiser in: Kunkel/Kepert/Pattar, LPK-SGB VIII, 7. Aufl. 2018, § 24 Rn. 35; Struck in: Wiesner, SGB VIII, 5. Aufl. 2015, § 24 Rn. 58; Winkler in: Rolfs/Giesen/Kreikebohm/Udsching, BeckOK SozR SGB VIII, 56. Ed. 2020, § 24 Rn. 43; Lakies/Beckmann in: Münder/Meysen/Trenczek, Frankfurter Kommentar SGB VIII, 8. Aufl. 2019, § 24 Rn. 47; Tillmanns in: Münchener Kommentar zum BGB, SGB VIII, § 24 Rn. 5).

    Denn auf eine Förderung in der Kindertagespflege bei besonderem Bedarf oder ergänzend besteht gerade kein Rechtsanspruch, diese Förderung steht, wie der Wortlaut ("kann") deutlich macht, vielmehr im Ermessen des Trägers der öffentlichen Jugendhilfe (Niedersächsisches OVG, Beschluss vom 19.12.2018 - 10 ME 395/18 -, juris Rn. 9; Beschluss vom 22.06.2017 - 4 PA 128/17 -, juris Rn. 10; OVG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 28.09.2015 - 6 S 41/15 -, juris Rn. 4; Lakies/Beckmann in: Münder/Meysen/Trenczek, Frankfurter Kommentar SGB VIII, 8. Aufl. 2019, § 24 Rn. 53).

    Denn andernfalls wäre auch eine Abgrenzung zum nicht vom Anspruch nach § 24 Abs. 3 Satz 1 SGB VIII umfassten Ganztagesanspruch nur schwierig möglich (vgl. Niedersächsisches OVG, Beschluss vom 19.12.2018 - 10 ME 395/18 -, juris Rn. 5).

  • VGH Baden-Württemberg, 21.07.2020 - 12 S 1545/20

    Anspruch auf Ganztagsplatz in einer Kindertageseinrichtung

    Auszug aus VG Stuttgart, 02.09.2021 - 9 K 3324/21
    Der gesetzliche Anspruch nach § 24 Abs. 3 SGB VIII sei nämlich nach den Ausführungen des Verwaltungsgerichtshofes Baden-Württemberg im Beschluss vom 21.07.2020 (12 S 1545/20), denen sich der Antragsgegner anschließe, auf eine Halbtagsbetreuung beschränkt.

    Damit wird der Anspruch aus § 24 Abs. 3 SGB VIII - vorbehaltlich einer Bedarfsanmeldung - gemäß § 41 SGB I grundsätzlich mit Erreichen der Altersgrenze fällig (VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 21.07.2020 - 12 S 1545/20 -, juris Rn. 12 m. w. N.).

    Erst recht lässt sich dieser Vorschrift nicht im Ansatz entnehmen, dass gemäß § 24 Abs. 3 SGB VIII eine Förderung nach dem individuellen Bedarf über die Regelungen in Satz 1 und 2 hinaus vorrangig in einer Kindertageseinrichtung in Form einer Ganztagsbetreuung erfolgen "soll" (VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 21.07.2020 - 12 S 1545/20 -, juris Rn. 16 ff.; Beschluss vom 17.08.2020 - 12 S 1671/20 -, juris Rn. 13).

    Ein weitergehender (zeitlicher) Anspruch dürfte dem Antragsteller lediglich im Rahmen der vorhandenen Kapazitäten auf der Grundlage der Selbstbindung der Verwaltung i. V. m. dem Gleichbehandlungsgrundsatz des Art. 3 Abs. 1 GG auf gleichmäßige Berücksichtigung bei der Vergabe freier Plätze zustehen (VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 21. Juli 2020 - 12 S 1545/20 -, juris Rn. 20).

  • VGH Baden-Württemberg, 17.08.2020 - 12 S 1671/20

    Fehlender Anordnungsgrund nach Angebot eines Betreuungsplatzes gemäß § 24 Abs. 3

    Auszug aus VG Stuttgart, 02.09.2021 - 9 K 3324/21
    Ob das Angebot den gesetzlichen Anforderungen des § 24 Abs. 3 SGB VIII entspricht, ist eine Frage der Begründetheit des Antrags (vgl. VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 17.08.2020 - 12 S 1671/20 -, juris, der die Frage im Anordnungsgrund thematisiert).

    Die Norm vermittelt ein subjektives Recht (VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 17.08.2020 - 12 S 1671/20 -, juris Rn. 11 m. w. N.).

    Erst recht lässt sich dieser Vorschrift nicht im Ansatz entnehmen, dass gemäß § 24 Abs. 3 SGB VIII eine Förderung nach dem individuellen Bedarf über die Regelungen in Satz 1 und 2 hinaus vorrangig in einer Kindertageseinrichtung in Form einer Ganztagsbetreuung erfolgen "soll" (VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 21.07.2020 - 12 S 1545/20 -, juris Rn. 16 ff.; Beschluss vom 17.08.2020 - 12 S 1671/20 -, juris Rn. 13).

    Die beschließende Kammer geht davon aus, dass insoweit § 24 Abs. 3 Satz 1 SGB VIII einen Anspruch auf Betreuung von durchgängig (maximal) fünf Stunden täglich von montags bis freitags gewährt (a. A. OVG Saarland, Beschluss vom 08.10.2020 - 2 B 270/20 -, juris Rn. 11 sowie VG Göttingen, Beschluss vom 21.07.2021 - 2 B 122/21 -, juris Rn. 9, die von einer Betreuungszeit von sechs Stunden ausgehen; VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 17.08.2020 - 12 S 1671/20 -, juris Rn. 15 spricht davon, dass maximal sechs Stunden beansprucht werden können).

  • VGH Baden-Württemberg, 18.07.2018 - 12 S 643/18

    Anordnungsgrund bei Geltendmachung eines Anspruchs auf Zuweisung eines

    Auszug aus VG Stuttgart, 02.09.2021 - 9 K 3324/21
    Der Anspruch auf Zuweisung eines real verfügbaren Betreuungsplatzes erledigt sich mit jedem Tag, an dem der Antragsgegner der Verpflichtung aus § 24 Abs. 3 Satz 1 SGB VIII nicht nachkommt, so dass insoweit nur noch Sekundäransprüche in Betracht kommen (vgl. VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 18.07.2018 - 12 S 643/18 -, juris Rn. 19 m. w. N; für die Prüfung im Rechtsschutzbedürfnis vgl. VG Augsburg, Beschluss vom 19.02.2020 - Au 3 E 19.2161 -, juris Rn. 16).

    Für den Anordnungsgrund genügt aber nicht allein die irreversible Nichterfüllung des wie oben dargestellt unaufschiebbaren Anspruchs auf Förderung in einer Tageseinrichtung (vgl. dazu und im Folgenden: VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 18.07.2018 - 12 S 643/18 -, juris m. w. N.).

    Zwar ist das Vorliegen eines Anordnungsgrundes von Verfassungs wegen gleichsam indiziert, wenn Grundrechtspositionen von Gewicht fortschreitend endgültig vereitelt werden (vgl. zum Ganzen m. w. N. VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 18.07.2018 - 12 S 643/18 -, juris Rn. 20).

    Ob die Zuweisung eines Betreuungsplatzes für den Antragsteller in einer Weise dringlich ist, dass ihm ein Abwarten bis zur Entscheidung in der Hauptsache nicht zuzumuten ist, ist aufgrund einer Abwägung aller konkreten Umstände des Falles zu entscheiden, wobei der Betreuungsbedarf des Kindes mit Blick auf die Arbeitssituation der Eltern eine besondere Rolle spielt (vgl. VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 18.07.2018 - 12 S 643/18 -, juris Rn. 20) und auch anderweitige Betreuungsmöglichkeiten, etwa durch Verwandte, zu berücksichtigen sind (vgl. Grube in Hauck/Noftz, SGB VIII, Stand September 2019, § 24 Rn. 39).

  • VGH Baden-Württemberg, 08.12.2016 - 12 S 1782/15

    Aufwendungsersatz für selbstgeschaffenen Betreuungsplatz für Kinder unter drei

    Auszug aus VG Stuttgart, 02.09.2021 - 9 K 3324/21
    Denn die Zumutbarkeitsgrenze von 30 Minuten Wegstrecke zwischen Wohnung und Tageseinrichtung gilt in der Rechtsprechung als grober Richtwert für die Entfernung (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 08.12.2016 - 12 S 1782/15 -, juris Rn. 42; OVG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 22.03.2018 - 6 S 2.18 -, juris Rn. 18; Sächsisches OVG, Beschluss vom 28.03.2018 - 4 B 40/18 -, juris Rn. 10).

    Wann ein Betreuungsplatz für Eltern und Kind noch zumutbar oder schon unzumutbar ist, entzieht sich einer allgemeingültigen Bewertung, sondern ist von der Frage des Einzelfalls abhängig (VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 08.12.2016 - 12 S 1782/15 -, juris Rn. 42 für den Anspruch nach § 24 Abs. 2 SGB VIII).

    Zu diesen konkreten Belangen gehört auch die Frage, wie der Weg von und zum Betreuungsplatz regelmäßig bewältigt und welches Verkehrsmittel hierbei gegebenenfalls benutzt wird (Sächsisches OVG, Beschluss vom 28.03.2018 - 4 B 40/18 -, beck-online, BeckRS 2018, 5082 Rn. 6 mit Verweis auf VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 08.12.2016 - 12 S 1782/15 -, juris Rn. 42).

  • OVG Sachsen, 28.03.2018 - 4 B 40/18

    Nachweis eines Betreuungsplatzes; örtliche Zumutbarkeit

    Auszug aus VG Stuttgart, 02.09.2021 - 9 K 3324/21
    Denn die Zumutbarkeitsgrenze von 30 Minuten Wegstrecke zwischen Wohnung und Tageseinrichtung gilt in der Rechtsprechung als grober Richtwert für die Entfernung (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 08.12.2016 - 12 S 1782/15 -, juris Rn. 42; OVG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 22.03.2018 - 6 S 2.18 -, juris Rn. 18; Sächsisches OVG, Beschluss vom 28.03.2018 - 4 B 40/18 -, juris Rn. 10).

    Zu diesen konkreten Belangen gehört auch die Frage, wie der Weg von und zum Betreuungsplatz regelmäßig bewältigt und welches Verkehrsmittel hierbei gegebenenfalls benutzt wird (Sächsisches OVG, Beschluss vom 28.03.2018 - 4 B 40/18 -, beck-online, BeckRS 2018, 5082 Rn. 6 mit Verweis auf VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 08.12.2016 - 12 S 1782/15 -, juris Rn. 42).

    Grundsätzlich kommt es im Rahmen der Zumutbarkeit darauf an, ob der PKW für die Bewältigung des Wegs zur Betreuungseinrichtung tatsächlich regelmäßig genutzt werden soll oder nicht (Sächsisches OVG, Beschluss vom 28.03.2018 - 4 B 40/18 -, beck-online, BeckRS 2018, 5082 Rn. 6).

  • OVG Sachsen, 07.06.2017 - 4 B 112/17

    Kapazität; Jugendhilfe; Kindertageseinrichtung; Förderung

    Auszug aus VG Stuttgart, 02.09.2021 - 9 K 3324/21
    Er steht nämlich nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts (Urteil vom 21.11.2017 - 2 BvR 2177/16 -, juris Rn. 134 zu den Ansprüchen aus § 24 Abs. 2 und 3 SGB VIII) und des Bundesverwaltungsgerichts (Urteil vom 26.10.2017 - 5 C 19.16 -, juris Rn. 34 und 35 zu § 24 Abs. 2 Satz 1 SGB VIII) sowie der (zeitlich nachfolgenden) obergerichtlichen Rechtsprechung (OVG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 22.03.2018 - OVG 6 S 2.18 -, juris 1. Leitsatz und Rn. 11, zu § 24 Abs. 2 Satz 1 SGB VIII, Beschluss vom 12.12.2018 - OVG 6 S 55.18 -, juris Rn. 11, zu § 24 Abs. 3 Satz 1 SGB VIII; Sächsisches OVG, Beschluss vom 07.06.2017 - 4 B 112/17 -, juris 2. Leitsatz und Rn. 7, zu § 24 Abs. 2 Satz 1 SGB VIII) nicht unter einem Kapazitätsvorbehalt und wird daher durch eine Kapazitätserschöpfung nicht berührt.

    Es handelt sich insoweit um eine unbedingte Bereitstellungs- bzw. Gewährleistungspflicht (BVerfG, Urteil vom 21.11.2017 - 2 BvR 2177/16 -, juris Rn. 134), der der Jugendhilfeträger nicht mit dem Einwand der Unmöglichkeit begegnen kann (Sächsisches OVG, Beschluss vom 07.06.2017 - 4 B 112/17 -, juris Rn. 7), weil der Anspruch nicht auf den vorhandenen Vorrat an Plätzen begrenzt, sondern - sofern diese Plätze nicht ausreichend sind - auf die Schaffung neuer Plätze, also auf die Erweiterung der vorhandenen Kapazitäten gerichtet ist bis ein dem Bedarf in qualitativer und quantitativer Hinsicht gerecht werdendes Angebot besteht (BVerwG, Urteil vom 26.10.2017 - 5 C 19/16 -, juris Rn. 35).

    Der Antragsteller wird aber durch die Nichterfüllung seines Rechts gemäß § 24 Abs. 3 Satz 1 SGB VIII insoweit unumkehrbar beeinträchtigt, als auch in der Hauptsache der Betreuungsanspruch für die Vergangenheit nicht durchsetzbar ist, da sich der Anspruch bereits durch Zeitablauf erledigt hat (so im Ergebnis Sächsisches OVG, Beschluss vom 07.07.2017 - 4 B 112/17 -, juris Rn. 18; OVG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 08.10.2018 -6 S 52/18 -, juris Rn. 5).

  • OVG Saarland, 08.10.2020 - 2 B 270/20

    Einstweilige Anordnung: Nachweis eines Kita-Platzes

    Auszug aus VG Stuttgart, 02.09.2021 - 9 K 3324/21
    Der Anspruch eines Kindes aus § 24 Abs. 3 Satz 1 SGB VIII (Ü 3) umfasst die Förderung in einer Tageseinrichtung in einem Umfang von durchgängig 5 Stunden täglich an 5 Tagen in der Woche (a. A.: OVG Saarland, Beschluss vom 08.10.2020 - 2 B 270/20 -, juris; VG Göttingen, Beschluss vom 21.07.2021 - 2 B 122/21 -, juris, die ohne nähere Begründung von einem Betreuungsumfang von täglich 6 Stunden ausgehen).

    Dementsprechend besteht das Rechtsschutzbedürfnis für den Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung im Hinblick auf einen Betreuungsplatz nicht, sofern kein vorheriger Antrag i. S. d. § 37 SGB I i. V. m. § 16 SGB I gestellt worden ist (OVG Saarland, Beschluss vom 08.10.2020 - 2 B 270/20 -, juris Rn. 9).

    Die beschließende Kammer geht davon aus, dass insoweit § 24 Abs. 3 Satz 1 SGB VIII einen Anspruch auf Betreuung von durchgängig (maximal) fünf Stunden täglich von montags bis freitags gewährt (a. A. OVG Saarland, Beschluss vom 08.10.2020 - 2 B 270/20 -, juris Rn. 11 sowie VG Göttingen, Beschluss vom 21.07.2021 - 2 B 122/21 -, juris Rn. 9, die von einer Betreuungszeit von sechs Stunden ausgehen; VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 17.08.2020 - 12 S 1671/20 -, juris Rn. 15 spricht davon, dass maximal sechs Stunden beansprucht werden können).

  • OVG Berlin-Brandenburg, 22.03.2018 - 6 S 2.18

    Verpflichtung des Landes Berlin zur Bereitstellung von Kita-Plätzen

    Auszug aus VG Stuttgart, 02.09.2021 - 9 K 3324/21
    Er steht nämlich nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts (Urteil vom 21.11.2017 - 2 BvR 2177/16 -, juris Rn. 134 zu den Ansprüchen aus § 24 Abs. 2 und 3 SGB VIII) und des Bundesverwaltungsgerichts (Urteil vom 26.10.2017 - 5 C 19.16 -, juris Rn. 34 und 35 zu § 24 Abs. 2 Satz 1 SGB VIII) sowie der (zeitlich nachfolgenden) obergerichtlichen Rechtsprechung (OVG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 22.03.2018 - OVG 6 S 2.18 -, juris 1. Leitsatz und Rn. 11, zu § 24 Abs. 2 Satz 1 SGB VIII, Beschluss vom 12.12.2018 - OVG 6 S 55.18 -, juris Rn. 11, zu § 24 Abs. 3 Satz 1 SGB VIII; Sächsisches OVG, Beschluss vom 07.06.2017 - 4 B 112/17 -, juris 2. Leitsatz und Rn. 7, zu § 24 Abs. 2 Satz 1 SGB VIII) nicht unter einem Kapazitätsvorbehalt und wird daher durch eine Kapazitätserschöpfung nicht berührt.

    Denn die Zumutbarkeitsgrenze von 30 Minuten Wegstrecke zwischen Wohnung und Tageseinrichtung gilt in der Rechtsprechung als grober Richtwert für die Entfernung (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 08.12.2016 - 12 S 1782/15 -, juris Rn. 42; OVG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 22.03.2018 - 6 S 2.18 -, juris Rn. 18; Sächsisches OVG, Beschluss vom 28.03.2018 - 4 B 40/18 -, juris Rn. 10).

  • BVerwG, 26.10.2017 - 5 C 19.16

    Ersatz von Aufwendungen für einen selbstbeschafften Platz in einer

  • BVerfG, 21.11.2017 - 2 BvR 2177/16

    Kommunalverfassungsbeschwerde gegen die Verlagerung der Verpflichtung zur

  • OVG Berlin-Brandenburg, 28.09.2015 - 6 S 41.15

    Einstweiliger Rechtsschutz; Beschwerde; Kindertagesbetreuung; Tageseinrichtung;

  • OVG Niedersachsen, 22.06.2017 - 4 PA 128/17

    Alter; Anfechtungsklage; Anspruch; Aufklärung; Ermessen; Ermessensreduzierung;

  • OLG Frankfurt, 28.05.2021 - 13 U 436/19

    Amtshaftung des Jugendhilfeträgers: Unterbliebene Bereitstellung eines

  • BVerwG, 14.11.2002 - 5 C 57.01

    Fortsetzung einer Jugendhilfeleistung (hier: Unterbringung in Kindertagesstätte;

  • OVG Niedersachsen, 28.11.2014 - 4 ME 221/14

    Einstweilige Anordnung bzgl. der Verpflichtung des Jugendhilfeträgers zur

  • OVG Niedersachsen, 24.07.2019 - 10 ME 154/19

    Anspruch; Entfernung; Fahrzeit; Ganztagsbetreuung; Kindertagesstätte; Wohnort;

  • OLG Frankfurt, 17.05.2018 - 1 U 171/16

    Kein Schadenersatz wegen unterbliebender Zuweisung eines

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 13.08.2013 - 12 A 55/13

    Erstattungsanspruch der Betreuungskosten für die Unterbringung eines Kindes in

  • OVG Berlin-Brandenburg, 08.10.2018 - 6 S 52.18

    Anordnungsgrund eines Kindes für seine Betreuung in einer Kindertageseinrichtung

  • VG München, 06.08.2019 - M 18 E 19.3248

    Einstweilige Anordnung auf Nachweis eines Betreuungsplatzes in einer

  • BVerfG, 25.10.1988 - 2 BvR 745/88

    Eidespflicht

  • BVerwG, 11.04.2018 - 6 VR 1.18

    BND muss Presseauskunft nur über Anzahl laufender Strafverfahren wegen

  • OVG Berlin-Brandenburg, 12.12.2018 - 6 S 55.18

    Erreichbarkeit eines Betreuungsplatzes in einer Kindertageseinrichtung

  • VGH Baden-Württemberg, 17.04.2020 - 2 S 1463/19

    Anfechtung der Entscheidung über die Unzulässigkeit einer Klageerweiterung;

  • VG Augsburg, 19.02.2020 - Au 3 E 19.2161

    Kein Rechtsschutzbedürfnis nach Ablehnung eines Kindertagespflegeangebots

  • VG Stuttgart, 14.09.2022 - 9 K 4400/22

    Verpflichtung des Jugendamtes im Wege der einstweiligen Anordnung, einem Kind

    Nach § 24 Abs. 3 S 1 SGB VIII besteht ein Anspruch auf Betreuung von durchgängig (maximal) fünf Stunden täglich von montags bis freitags (vgl. VG Stuttgart, Beschluss vom 02.09.2021 - 9 K 3324/21 -, juris).

    Die beschließende Kammer geht davon aus, dass insoweit § 24 Abs. 3 Satz 1 SGB VIII einen Anspruch auf Betreuung von durchgängig (maximal) fünf Stunden täglich von montags bis freitags gewährt (vgl. VG Stuttgart, Beschluss vom 02.09.2021 - 9 K 3324/21 -, juris, ebenso VGH Hessen, Beschluss vom 16.12.2021 - 10 B 2295/21 -, juris Rn. 3 unter Verweis auf VG Darmstadt, Beschluss vom 26.10.2021 - 2 L 1935/21.DA -, juris Rn. 7 ff.; a. A. OVG Saarland, Beschluss vom 08.10.2020 - 2 B 270/20 -, juris Rn. 11 sowie VG Göttingen, Beschluss vom 21.07.2021 - 2 B 122/21 -, juris Rn. 9, die von einer Betreuungszeit von sechs Stunden ausgehen; VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 17.08.2020 - 12 S 1671/20 -, juris Rn. 15 spricht davon, dass maximal sechs Stunden beansprucht werden können).

  • VG Stuttgart, 04.04.2024 - 7 K 913/24
    Die Antragstellerin hätte daher von vornherein die Verpflichtung der Antragsgegnerin beantragen müssen, ihr ab dem Zeitpunkt der gerichtlichen Entscheidung bzw. ab zwei Wochen nach Zustellung der Entscheidung einen Betreuungsplatz zur Verfügung zu stellen (vgl. VG Stuttgart, Beschluss vom 28.11.2023 - 7 K 5849/23 -, juris Rn. 20; VG Stuttgart, Beschluss vom 02.09.2021 - 9 K 3324/21 -, juris Rn. 31).
  • VG Stuttgart, 28.11.2023 - 7 K 5849/23

    Einstweiliger Rechtsschutz auf Nachweis eines Betreuungsplatzes in einer

    Sie hätte daher von vornherein die Verpflichtung der Antragsgegnerin beantragen müssen, ihr ab dem Zeitpunkt der gerichtlichen Entscheidung bzw. ab zwei Wochen nach Zustellung der Entscheidung einen Betreuungsplatz zur Verfügung zu stellen (vgl. VG Stuttgart, Beschluss vom 02.09.2021 - 9 K 3324/21 -, juris Rn. 31).
  • VG Würzburg, 09.08.2022 - W 3 E 22.1154

    Kinder- und Jugendhilfe, Einstweilige Anordnung, teilweise erfolgreich,

    Entsprechendes gilt für die Fahrt von der Wohnung zur Kindertageseinrichtung, um das Kind nach dem Ende der täglichen Betreuungszeit wieder abzuholen (VG Stuttgart, B.v. 2.9.2021 - 9 K 3324/21 - BeckRS 2021, 40849 Rn. 42; HessVGH, B.v. 19.5.2020 - 10 B 1084/20 - BeckRS 2020, 55364; VG Darmstadt, B.v. 26.10.2021 - 2 L 1953/21.DA, 10 B 2295/21 - BeckRS 2021, 46961, Rn. 7 - 9).
  • VG Köln, 25.11.2022 - 19 L 1712/22
    So auch OVG Saarland, Beschluss vom 08.10.2020 - 2 B 270/20 -, juris Rn. 11; wohl auch VGH BW, Beschluss vom 17.08.2020 - 12 S 1671/20 -, juris Rn. 12 ff.; Lakies/Beckmann, in: Münder/Meysen/Trenczek, Frankfurter Kommentar SGB VIII, 8. Aufl. 2019, § 24 Rn. 48 f; Etzold, in: Jox/Wellenhofer, beck-online GK, § 24 SGB VIII Rn. 84; Struck/Schweigler, in: Wiesner/Wapler, SGB VIII, 6. Aufl. 2022, § 24 Rn. 63; Winkler, in: Rolfs/Giesen/Meßling/Udsching, BeckOK Sozialrecht, 64. Ed. Stand 01.03.2022, § 24 SGB VIII Rn. 43; Wabnitz, in: ders./Fieseler/Schleicher, Gemeinschaftskommentar zum SGB VIII, § 24 Rn. 12; Krug/Riehle, SGB VIII Kommentar, Stand 01.08.2022, § 24 Rn. 42; Wersig, in: Goerdeler/Wapler, SGB VIII OK, § 24 Rn. 8; a.A. VG Stuttgart, Beschluss vom 02.09.2021 - 9 K 3324/21 -, juris Rn. 44 (fünf Stunden).
  • VG Köln, 25.11.2022 - 19 L 1576/22
    So auch OVG Saarland, Beschluss vom 08.10.2020 - 2 B 270/20 -, juris Rn. 11; wohl auch VGH BW, Beschluss vom 17.08.2020 - 12 S 1671/20 -, juris Rn. 12 ff.; Lakies/Beckmann, in: Münder/Meysen/Trenczek, Frankfurter Kommentar SGB VIII, 8. Aufl. 2019, § 24 Rn. 48 f; Etzold, in: Jox/Wellenhofer, beck-online GK, § 24 SGB VIII Rn. 84; Struck/Schweigler, in: Wiesner/Wapler, SGB VIII, 6. Aufl. 2022, § 24 Rn. 63; Winkler, in: Rolfs/Giesen/Meßling/Udsching, BeckOK Sozialrecht, 64. Ed. Stand 01.03.2022, § 24 SGB VIII Rn. 43; Wabnitz, in: ders./Fieseler/Schleicher, Gemeinschaftskommentar zum SGB VIII, § 24 Rn. 12; Krug/Riehle, SGB VIII Kommentar, Stand 01.08.2022, § 24 Rn. 42; Wersig, in: Goerdeler/Wapler, SGB VIII OK, § 24 Rn. 8; a.A. VG Stuttgart, Beschluss vom 02.09.2021 - 9 K 3324/21 -, juris Rn. 44 (fünf Stunden).
  • VG Köln, 03.08.2022 - 19 L 1076/22
    So auch OVG Saarland, Beschluss vom 08.10.2020 - 2 B 270/20 -, juris Rn. 11; wohl auch VGH BW, Beschluss vom 17.08.2020 - 12 S 1671/20 -, juris Rn. 12 ff.; Lakies/Beckmann, in: Münder/Meysen/Trenczek, Frankfurter Kommentar SGB VIII, 8. Aufl. 2019, § 24 Rn. 48 f; Etzold, in: Jox/Wellenhofer, beck-online GK, § 24 SGB VIII Rn. 84; Struck/Schweigler, in: Wiesner/Wapler, SGB VIII, 6. Aufl. 2022, § 24 Rn. 63; Winkler, in: Rolfs/Giesen/Meßling/Udsching, BeckOK Sozialrecht, 64. Ed. Stand 01.03.2022, § 24 SGB VIII Rn. 43; Wabnitz, in: ders./Fieseler/Schleicher, Gemeinschaftskommentar zum SGB VIII, § 24 Rn. 12; Krug/Riehle, SGB VIII Kommentar, Stand 01.08.2022, § 24 Rn. 42; Wersig, in: Goerdeler/Wapler, SGB VIII OK, § 24 Rn. 8; a.A. VG Stuttgart, Beschluss vom 02.09.2021 - 9 K 3324/21 -, juris Rn. 44 (fünf Stunden).
  • VG Augsburg, 25.01.2022 - Au 9 E 22.134

    Vorläufiger Rechtsschutz, einstweilige Anordnung (Regelungsanordnung),

    Fehlt ein solcher, besteht kein Rechtsschutzbedürfnis für die Inanspruchnahme gerichtlichen Rechtsschutzes (vgl. OVG Saarl, B.v. 8.10.2020 - 2 B 270/20- juris Rn. 9; VG Stuttgart, B.v. 2.9.2021 - 9 K 3324/21 - juris Rn. 32).
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